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Samstag, 20. April 2013

Städtereise: Dresden

Mit meinen Eltern war ich ein paar Tage in Dresden. Für mich das erste Mal im Osten, seit es nicht mehr der Osten ist. Dort waren wir absolut zentral untergebracht - in einem Seniorenheim. Aber mitten in der historischen Altstadt direkt am Albertinum. Nur einen Katzenwurf entfernt von der Frauenkirche.


Sonntag

Da wir am Sonntagnachmittag ankamen, machten wir erst mal einen kleinen Erkundungsgang durch die nähere Umgebung. Auf der Brühlschen Terrasse geschlendert, die Frauenkirche entdeckt,
den Fürstenzug bewundert,
einen Blick in den Stallhof geworfen
und schon mal geschaut, wo das Historische Grüne Gewölbe ist, für das wir morgen Eintrittskarten haben.
Wir spazierten weiter zum Zwinger

und zur Semperoper. Und damit konnten wir die wichtigsten Architekturhighlights schon mal abhaken.
Aber Dresden hat ja noch mehr zu bieten als die wiederaufgebaute Architektur. Viel spannender finde ich ja eh die kleinen Dinge, die einen am Wegesrand überraschen.
Wie zum Beispiel dieser Briefkasten oder jenes Schmuckschaufenster mit dem niedlichen Vogelhäuschen und der farblich passenden Vase. Den Schmuck brauch ich auch nicht, aber die Deko ist süß!

Montag

Am Montag nahmen wir um 10 Uhr (und keine Minute eher!) zunächst unseren Termin im Hochsicherheitstrakt "Historisches Grünes Gewölbe" wahr. Im Preis war ein Audioführer inbegriffen, aber die Stimme aus dem Audiodings war so lahmarschig und nöselig, dass ich da keine Minute am Stück zuhören konnte. Ich gucke lieber mit den Augen als mit den Ohren, auch wenn mir der historische Hintergrund dann fehlt. Mein Lieblingsstück war ein wunderschönes Piratenschiff, dessen Rumpf aus einer Nautilusschale bestand. Fotos zu schießen war dort natürlich nicht erlaubt... :(

 Danach sahen wir uns die Frauenkirche auch von innen an. Sieht natürlich aus wie aus dem Barock, steht da aber so erst seit wenigen Jahren. 

Unter der Frauenkirche gibt es auch noch eine Unterkirche, die eine echt mittelalterliche Atmosphäre hat. Dort sieht man noch Reste der ursprünglichen Fundamente und Grabstätten. 

Doch genug Kultur für heute. Ich machte mich gegen Mittag auf in die Neustadt. Da unterscheidet man zwischen innerer und äußerer Neustadt. Ich bin gleich schnurstraks durch bis in die äußere Neustadt spaziert, weil ich gelesen hatte, dass dort die alternativen, coolen und interessanten kleinen Shops zu finden sind.
Um dorthin zu gelangen, ging ich über die Augustusbrücke und auf der anderen Seite am Goldenen Reiter vorbei, die Hauptstraße entlang.
Und da waren sie auch schon, die schönen Läden! Mit duftenden Seifen in Tortenform,
 mit lustigen Schaufensterdekorationen
 und knalligen Fassaden.
 Da gibt es eine Eismanufaktur und Kunst auf der Straße.
Dieses Kunstwerk ist etwa 10 x 7 cm groß und hängt in der Alaunstraße einfach an der Hauswand. Käptn Peng und die Tentakel von Delphi!
 Ganz bezaubernd fand ich auch den grüßenden Alien. Vielleicht wohnt der auch hier, kann aber nicht schreiben, weshalb er ein Bild von sich neben die Klingelanlage geklebt hat.

Mein eigentliches Ziel war jedoch die Kunsthof-Passage. Die sitzt zwischen der Alaunstraße und der Görlitzer. Ein romantisches Hinterhoflabyrith mit individuellen Läden. Genau mein Ding!
Da war ich zuerst in einem Laden namens "blue child", und als ich wieder rauskam, war ich alles andere als ein trauriges Kind. Ich hatte ein Schmetterlingsstempelset und eine Hand voll verschiedener Masking Tapes ergattert. 
 Man findet dort auch einen Second Hand Laden,
 oder ein Café
 oder diesen tollen Laden mit der anhänglichen Fruchtfliege.
 Und den "Schubladen", in dem es schon wieder Masking Tape gab... :)))
Auf dem Weg zurück in die Altstadt kam ich an noch mehr ulkigen Läden und schönen Tulpen vorbei.
 

Dienstag

Die offizielle Prachteinkaufsmeile ist die Prager Straße. Da gibt es all das, was es überall sonst auch gibt für Leute, die genau das haben wollen, was alle anderen auch schon haben. Also nix besonderes.

 Das hier ist der Altmarkt, der nicht weit entfernt ist vom Neumarkt, wo die Frauenkirche steht.
 Die Centrum-Galerie, die Altmarkt-Galerie und das QF. Drei große Shoppingmalls weitgehend ohne jeden Charme. Ein Lichtblick, bzw. ein Dufthighlight ist immer wieder ein "Lush".

 Dann ergab sich doch noch eine Gelegenheit ein bisschen Geld unter die Leute zu bringen. Ich konsumierte einen Mango-Coco-Smoothie. Allerdings zu schnell. Nach einen kräftigen Schluck vom eisgekühlten Getränk breitete sich hinter der Schläfe ein stechender Schmerz aus. AUA!! Da heißt es: langsam genießen! Dann geht's auch schmerzfrei.
Mit Muttern hab ich am Abend noch einen kleinen Spaziergang um den Block gemacht. Bis zur Hofkirche und wieder zurück ins Heim.
 

Mittwoch

Am Morgen waren wir um 10 Uhr die allerersten beim Aufgang auf die Frauenkirche. Nach all den Warnhinweisen unten (nur bei gutem Gesundheitszustand, nicht bei Klaustrophobie oder Höhenangst, nur mit festem Schuhwerk!!!) hatte ich angenommen, der Aufstieg würde eine echte Herausforderung, aber so easy bin ich noch auf keinen Kirchturm gekommen. Die ersten 24 Meter fährt man bequem mit dem Fahrstuhl, dann ein paar Stufen, eine lange stufenlose Rampe, noch ein paar Stufen und ein Leiterchen überwinden. Das war's schon. 

 Bei sonnigem Wetter konnten wir Dresden mal von oben sehen.
 Weil's am Montag in der Neustadt so schön war, bin ich noch mal in die Richtung gegangen. Diesmal wollte ich mir die innere Neustadt ansehen. Die ist ganz anders als die äußere Neustadt. Seriöser. Alteingesessene, inhabergeführte Läden und Traditionsfachgeschäfte. Ganz idyllisch!
 In der historischen Markthalle hab ich mir dann mal eine Dresdner Spezialität gegönnt: eine Dresdner Eierschecke. Lecker! Ich kenn's unter dem Namen "Käsekuchen".
 Wo die innere in die äußere Neustadt übergeht, steht dieser Brunnen.
 Und in seinem Wasser leben mehrere Fischschwärme. Die Goldfische konnte ich fotografieren, die kleineren dunklen Fischchen nicht, aber sie sind da. Mitten in der Stadt. Füttert die jemand? Fressen die die Blätter, die ins Wasser fallen?
 Am Nachmittag ging es gleich mit Tieren weiter. Ich machte mich nach einer kleinen Mittagsruhe auf den Weg zum Großen Garten, dem innerstädtischen Naherholungsgebiet Dresdens. Darin befindet sich auch der Zoo.
 Im Afrikahaus saßen in einem Terrarium diese herrlichen dicken Frösche. Die hätt ich mir am liebsten mitgenommen!
 Ich glaub, das ist kein Puma, aber ich hab die Beschreibung nicht gelesen. So viel Zeit hatte ich nicht. Aber ich hatte ein Tele-Objektiv.






Nach einer guten Stunde musste ich mich wieder auf den Heimweg machen, denn ich war um 18 Uhr mit meinen Eltern an der Neuen Synagoge für eine Führung verabredet.
Da ich noch nie in einer Synagoge war, fand ich ganz interessant, was der ältere Herr über die Dresdner Juden, ihre alte und ihre neue Synagoge zu erzählen wusste. Das Gebäude dreht sich im Verlauf nach oben ein bisschen gegen die Uhr, damit im eigentlichen Innenraum der Thora-Schrank genau gen Osten ausgerichtet werden kann, ohne dass er schief im Raum steht. Sehr moderner, aber absolut durchdachter Bau. Ein Besuch lohnt sich, ist aber ohne Führung nicht möglich. Aber die Führung lohnt auch!

Das war's! Am Donnerstag früh ging's wieder ab nach Hause. In den paar Tagen hatten wir alles gesehen, was wir wollten. Sehr schön!! :)